Sonntag, 21. Oktober 2007
„Bernd Kohlhepp“ Hämmerle ist Zweckmäßigkeit und Werkzeugdenken in einem. Hämmerle ist Deutsch, ist tüchtig, ist schwäbisch, ist sachlich. Hämmerle denkt direkt und geradeaus, Hämmerle ist liebenswert. Hämmerle ist total bescheuert. Man könnte ihn in einem Atemzug nennen mit den großen Entdeckern der Menschheit, wie Magellan, Vasco da Gama - aber das muss man nicht. Näher an ihm ist vielleicht Klementine oder eine Wurzelbürste, vielleicht auch eine nützliche, treue Fußmatte aus Kokosborsten. |
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Aber macht es Euch nicht zu einfach mit Bernd Kohlhepp und seinem Herrn Hämmerle aus Bempflingen. Seit sieben Jahren treibt diese sonderbare Gestalt auf den Bühnen und Fernsehschirmen Süddeutschlands ihr Unwesen und erklärt uns auf unverkennbare Weise die Welt. Denn Hämmerle ist auch hintersinnig. Und wenn ihr Sympathie empfindet mit Herrn Hämmerle, dann fragt Euch bitteschön nicht, warum die Salzstangen im Schälchen schön parallel liegen und Schuhe immer rechts neben links im Schuhregal stehen, Zahnpasta-Tuben akkurat ausgedrückt und Haarbürsten ohne Haare auf der Ablage unterm Badezimmerspiegel liegen müssen. Viel zu früh gelacht! Das ist nämlich nicht alles. Denn in diese Skizze eines deutsch-schwäbischen Gehirn-Zustandes mischen sich Mörike und Schiller, Hegel und Hauff, und da wird's weit und licht im schwäbischen Gehirn. Und Hämmerle ist nicht mehr festzumachen mit tiefenpsychologischen Analysen Richtung Handwaschzwang und frühkindlichem Schaden durch Teppichfransen-parallelkämmen! Die einen reif und runderneuert, andere neu und reifenrund: Das Beste aus zehn Jahren Solokabarett und das Entscheidende aus der komödiantischen Gegenwart. Denn wer Bernd Kohlhepp kennt, weiß, dass keine Vorstellung wie die andere ist, sondern immer ein „Hämmerle Spezial“. |
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