"Die Grenzgänger"

„Die garstigen Gesänge des Hoffmann von Fallesleben“

Die Grenzgänger aus Bremen spielen weltoffene Musik aus Deutschland. Im Grenzbereich zwischen Folktrio, Rockband und Kabarett angesiedelt, steht im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit immer das deutsche Volkslied mit seinem Sprachwitz und seiner Poesie, als mündlich überlieferte, die Jahrhunderte überlebte Geschichte von unten, als Geschichte des Alltags der sogenannten "kleinen" Leute.

Wurden die Grenzgänger bereits für ihre erste CD "Die Schiffe nach Amerika" mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, so starten sie nun mit ihrer aktuellen CD "Knüppel aus dem Sack - oder die garstigen Gesänge des Hoffmann von Fallersleben" so richtig durch. So aktuell und lebendig wurde deutsche Geschichte schon lange nicht mehr auf die Bühne gebracht.

Gastspiele im ganzen Bundesgebiet, Einladungen in die Tschechische Republik, Irland und Nordirland sowie Malaysia, die erneute Auszeichnung mit dem deutschen Schallplattenpreis, die Ernennung zur CD des Monats in der renommierten SWR- Liederbestenliste sind Ausdruck für das anhaltend hohe Niveau ihrer Mischung aus Volkslied, Swing, Blues, Reggae, Jazz und politischem Kabarett. "So richtig genial", meinten die Kieler Nachrichten.

Pressestimmen
Kaum zu fassen, wie aktuell der Dichter nach mehr als 150 Jahren heute noch ist. Was Michael Zachcial, Jörg Fröse und Friedemann Bartels daraus machen, ist musikalisch und inhaltlich toll, weit mehr als unkonventioneller Geschichtsunterricht. Kabarettisten, Literaten und Musiker in Personalunion, vermischen sie traditionelle Musikstile mit neuen Rhythmen, greifen parodierend auf deutsches Volksliedgut zurück und peppen es mit heißen lateinamerikanischen Rhythmen auf. Zachcials variationsreichem, bitterbösen, dann wieder weichen Gesang glückt dabei ein original unverbrämter Einblick in Fallerslebens damalige Befindlichkeit, seine Zivilcourage und Risikobereitschaft, seine Wut über erlittene Demütigungen und die Willkür von Machthabern, seine Häme angesichts feiger Philister, demgegenüber seine fast devote Anpassungsfähigkeit an die Obrigkeit. Über eine Hommage an den nicht unumstrittenen Schriftsteller, Germanistikprofessor und Revolutionär hinaus, warten die Lieder mit einer gehörigen, mühelos auf gegenwärtige Verhältnisse übertragbaren Prise Kritik an der Gesellschaft auf und laden ein zu erneuter, unbefangenerer und damit zeitgemäßer Diskussion über Fragen deutscher Identität.
 Inge Zenker-Baltes, Foyer, Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten, Nummer 45

Hier kommt etwas außergewöhnliches. Seit Jahren sind die Aufarbeitungen wichtiger, alter Folklore in Deutschland seltener geworden. Hier ist nun eine solche CD. Wieder von den Grenzgängern, die sich vor Jahren mit ihrer ersten CD einen Namen machten mit dem Gewinn des Deutschen Folkförderpreises. Und nun für diese zweite CD ein Preis nach dem anderen. Vielleicht die wichtigste deutsche Folklore-CD des Jahres 2002 überhaupt.
Die CD strotzt von Gedanken mit Phantasie, Musikalität, Rap, Rhythmen bis zum griechischen Sound, Blues, Lied, schönen, neuen Melodien, garniert mit 3 Sätzen von politischen Auftritten.
Endlich eine Folkplatte, die an die Spitze von Musik im Land gehört. 
Sie knüpfen an Peter Rohland an + machen da weiter, wo "Zupfgeigenhansel" abgebrochen hat. Sie sind zu gut für großen Umsatz? Wir wünschen ihnen, dass diese CD im Land und im Ausland wohlbekannt wird. Ein breiter Vertrieb ist wünschenswert. Ich denke bei "Conträr" sind sie nun in guten Händen. Bekommen wir als nächstes von ihnen eine Heinrich-Heine-CD? Oder eine Brecht-CD? Oder einfach schöne und kritische Volkslieder, garniert mit Tanzmusiken? Hauptsache es dauert nicht wieder mehrere Jahre, bis die nächste CD zu uns kommt.
Hedo Holland, Folk-Magazin Nr. 240 , April 2002

Wie Fallersleben singt auch Zachcial mit beißendem Spott, hat seine Freude an "frechen, garstigen Gesängen".  Kleinkunst - ganz groß!

Walter Falk, Die Rheinpfalz, 21.6.2002