Seminar 2006 - Walter Fuchs

22.09.06 - 24.09.06

Rüdiger Schmitt - Walter Fuchs im Jahre 2005

Freitag, 22. September 2006

Seminarfahrplan
17.00 - 18.00 Uhr

Begrüßung

Einleitung

Country Szene in Deutschland

Anschließend
A b e n d e s s e n
19.00 - 22.00 Uhr

Die Geschichte der Country Music

Entstehung und Entwicklung

Samstag, 23. September 2006
9.00 - 12.00 Uhr

Die Geschichte der Steel Guitar

Von Hawaii über Los Angeles bis Nashville

15.00 -18.00 Uhr

Die Bluegrass Music

Entstehung und Entwicklung

ab 20.00 Uhr
Sonntag, 24. September 2006
9.00 - 12.00 Uhr

Eisenbahnsongs (mit Textübersetzungen)

Anschließend
M i t t a g e s s e n
13.00 – 14.30 Uhr
Schlussaussprache/Diskussion
Seminarleitung
Walter Fuchs, Bühl
Organisation Seminar
Rüdiger Schmitt, Kleinkunst im Schütte-Keller e.V.

Country Music Seminar wieder ein voller Erfolg

(sir) Auch das 2. Country Music Seminar mit Walter Fuchs, arrangiert von Rüdiger Schmitt im Schüttekeller, war am vergangenen Wochenende wieder ein voller Erfolg. Nach der Begrüßung der Teilnehmer, die aus Dresden, Köln, Ludwigshafen und Koblenz, aber auch aus Bayern und dem Elsass sowie aus dem Großraum Bühl angereist waren, hieß auch der Bühler Kulturamtsleiter Hans Störk die Gäste im Namen der Stadtverwaltung willkommen.

Dann ging es rasch zur Sache. Nachdem Walter Fuchs die gängigen Klischees vom Cowboy, der heilen Welt und der Westernromantik in Bezug auf Country Music aus dem Weg geräumt hatte, erfuhren die Teilnehmer in einem 3-stündigen Referat, dass die Country Music erst durch das Zusammentreffen von schwarzer und weißer Musik, also durch den Blues und die anglo-keltische Folklore entstehen konnte und dies im Südosten der USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie ist also eine Hybride und war von Anfang an, und ist es auch bis heute geblieben, eine direkte Reflexion des Alltags mit allen Höhen und Tiefen. Mit diesem Geschichtenerzählen ist sie so etwas wie musikalischer Journalismus. Musikbeispiele aus der Zeit zwischen 1922 und 2006 ergänzten den Vortrag.

Weitere Vorträge folgten und vertieften das Wissen zum Beispiel um die Hawaiian Steel Guitar, die 1885 von dem Hawaiianer Joseph Kekuku aus der Spanischen Gitarre entwickelt, in Los Angeles in den 20er Jahren mit mechanischen Verstärkern, sogenannten Resonatoren (Dobro Gitarren) versehen wurde und schließlich in der Form der Pedal Steel Guitar längst auch in der Pop- und Rockmusik Verwendung findet.

Alles über die Entstehung und Entwicklung der Bluegrass Music erfuhr man in einem weiteren Vortrag, wie Bill Monroe auf der Basis der Old Time String Band Music in den 40er Jahren, den Bluegrass Stil entwickelte, der sich inzwischen weltweit größter Beliebtheit erfreut und sich auch in Bühl mit dem jährlichen Internationalen Bluegrass Festival inzwischen etabliert hat. Bluegrass Music, eine unplugged Musik gespielt auf Gitarre, Banjo, Mandoline, Fiddle und Bass.

Am Sonntag schließlich, zum Abschluss des Seminars, ging es um Eisenbahnsongs und um die Frage, warum es in den USA zu diesem Thema viele tausend Songs gibt, während man in Deutschland über das Lied von der „Schwäb’sche Eisebahne“ kaum hinauskommt. Man erfuhr auch, dass man im Jahre 1835 die Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth mit einer Geschwindigkeit von 18 km/h als technische Glanzleistung feierte, während man 1832 auf der nordamerikanische Mohawk & Hudson-Strecke bereits mit 128 km/h durch die Landschaft donnerte. Die Frühzeit der amerikanischen Eisenbahn war dadurch aber auch eine Zeit der Unfälle und Katastrophen. Man fuhr, dass die Fetzen flogen und über 2400 Eisenbahner verloren dabei ihr Leben. Dennoch, mit Hilfe der Eisenbahn wurde der amerikanische Kontinent erschlossen und plötzlich konnte man innerhalb relativ kurzer Zeit in eine andere Klimazone gelangen. Dies regte die Phantasie der Liederschreiber und Sänger ungeheuer an: Eisenbahntramps fuhren als „Blinde Passagiere“, Ehemänner entledigten sich ihrer Frauen, indem sie mit dem nächsten Zug auf Nimmerwiedersehen verschwanden und wer sich nur Sommerkleidung leisten konnte, der fuhr dorthin, wo seine Kleidung zum Klima passte, immer nach dem Motto „wo mein Hut hängt, da ist meine Heimat“.

Ein Konzert mit der holländischen Bluegrass Band „4 Wheel Drive“ ergänzte am Samstagabend das Seminar, das am Sonntagnachmittag zu Ende ging mit dem Versprechen der Teilnehmer, im nächsten Jahr wieder nach Bühl zu kommen, zum 5. Internationalen Bluegrass Festival und zum 3. Country Music Seminar.

Einige fotografische Eindrücke aus dem Semirarablauf
Alle Seminarteilnehmer am Sonntag kurz vor dem Mittagessen.

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Die Teilnehmer des Semirars beim wohlverdienten Mittagessen im
Gasthaus-Burg-Windeck im Hänferdorf - ältester Stadtteil von Bühl
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