Von Ferne hört man tangoeske Walzerklänge, afrikanischer Voodoo entwickelt sich zum Blues, Minimalelemente schwingen sich zu orgelhaften Passacaglia-Gebilden auf, Flamencoelemente mischen sich mit Shaktirhythmen und gehen unmerklich in Reggae, Musette oder Blues über, erfundene Folklore wird mit tanzbaren Grooves unterlegt. Einige Musiken sind bei der Arbeit an Theatern, bei Strassenspektakel und Stummfilmbegleitungen entstanden.
Die Zeiten, in denen dieses Instrument, mit dem Cathrin Pfeifer verwachsen zu sein scheint, belächelt wurde, sind nun endlich vorbei. Im Laufe der letzten Jahre hat nicht zuletzt auch Cathrin Pfeifer ihren nicht unwesentlichen Beitrag dazu geliefert. Als Kosmopolitin hört, sieht und erlebt sie aufmerksam die Welt und ergänzt sie um ihre eigene unverwechselbare vom Akkordeon vorgetragene Stimme. Ihre Virtuosität, Weltoffenheit und künstlerische Eigenständigkeit ermögli-chen es, viele farbige Eindrücke aufzunehmen ohne den typischen Pfeiferschen Sound zu verlieren. Sie überrascht das Publikum immer wieder mit ihrer ganz eigenen ungewöhnlichen Art, ihre Klänge aus dem Akkordeon zu holen.
Das ihre Musik als stilistisch nicht einzuordnen oder als überraschend bezeichnet wird, ist kein Zeichen eines ungeordneten Mixes, sondern vielmehr Ausdruck und Bestätigung einer kaum zu greifenden Vielfalt. Dabei ist nicht mehr exakt zu verorten wo sich der Folk im Klangex-periment auflöst.
Sie interpretiert ihre Eigenkompositionen voller Leichtigkeit und Emotionalität, sie verzaubert und überrascht. Ein ideenreiches Hin und Her zwischen melancholischer Träumerei, zirzensischer Fröhlichkeit und groovender Lebensfreude voller Welt. Dabei ist sie vor allem eines: eine spannende Geschichtenerzählerin. Die Titel ihrer Stücke verraten den kreativen und oft humorvollen Umgang mit den großen Themen des Lebens. Dabei wird das Akkordeon auf verschiedene Weise bearbeitet. Es wird getrommelt, geklopft, geklatscht, geschnalzt, gesungen. Der angenehm unaufdringliche Einsatz von Liveloops verleiht der Musik mehrere Dimensionen, schafft doppelte und dreifache, sich überlagernde und miteinander verwebende Klangebenen, um dann wieder zu einfachen kleinen minimalistischen Melodien zurückzufinden. Ein Live-Mix, der sich aus einem einzigen Instrument heraus zu einem raumerfüllenden Klangerlebnis entwickelt... ein energetischer Sog, der durch poetische Dichte und Tiefe erzeugt wird.
Solokonzertreisen führten die Globetrotterin bisher nach Brasilien, Argentinien, New York, Frankreich, Italien, Marocco, Großbritannien, Österreich, Polen, Finnland, Hong Kong, Benin, Togo und Madagascar.
In den verschiedensten Genres war Cathrin Pfeifer auf ihrem bisherigen musikalischen Weg seit ihrem klassischen Akkordeonstudium unterwegs: von Weltmusik bis Avantgarde, von Rock bis improvisierte Musik, Theater- und Filmmusiken.
Seit 1987 als freischaffende Musikerin tätig, hatte sie Engagements an verschiedenen Theaterhäusern wie Friedrichstadtpalast Berlin, Theater des Westens, Deutsches Theater, Berliner Ensemble, Theater Konstanz Theater Zittau, Theater Potsdam und Mecklenburg Vorpommern.
Sie schrieb Filmmusiken wie für den prämierten Film „Nachtgestalten“ von Andreas Dresen. Sie war international mit dem amerikanischen Jazzsaxophonisten Steve Lacy unterwegs. Die bekannte ostdeutsche Rockband KEIMZEIT holte sie als Tournee-Gast. Derzeit ist sie Musikerin bei der sizilianischen Sängerin Etta Scollo. Über die Jahre spielte sie mit Musikern aus verschiedenen Kulturkreisen und machte so Erfahrungen u.a. mit brasilianischer, argentinischer, französischer, griechischer, nubischer, italienischer Musik und Klezmer.
Seit 1994 hat sie ihre eigene Band, in der hauptsächlich ihre eigenen Kompositionen gespielt werden.