Donnerstag, 18. Oktober 2012
Beginn 20 Uhr
„Stephan Sulke, Liedermacher“
„Enten hätt ich züchten sollen“
Stephan Sulke wird 1943 in Shanghai geboren, wohin es seine Eltern durch die Kriegswirren verschlagen hat. Denn seine Eltern sind Deutsche, die 1939 wegen der Politik des Naziregimes ins Exil nach China gehen. Nach Kriegsende zieht es sie zurück nach Europa. Nach dem Tod des Vaters heiratet die Mutter einen Schweizer, sodass Stephan Sulke in der Schweiz aufwächst.
Mit vierzehn Jahren kauft sich der Heranwachsende von selbst zusammen gespartem Geld eine Gitarre und beginnt, eigene Songs zu komponieren. 1963 erscheint in Frankreich die erste Single.
"Mon Tourne-Disque" verschafft Sulke auf Anhieb eine Preisauszeichnung, nämlich den Grand Prix Du Premier Disque, den er von Maurice Chevalier entgegennimmt.
1969 wieder zurück in der Schweiz gründet der Umtriebige in Biel ein eigenes Tonstudio. Dort arbeitet er mit verschiedenen Künstlern aus der Jazz- und Popszene zusammen. 1974 beginnt Sulke mit der Veröffentlichung eigener Songs in deutscher Sprache, 1976 erscheint das schlicht mit "Stephan Sulke" betitelte Alben-Debüt.
Mit 33 Lenzen erhält er den Preis "Nachwuchskünstler Des Jahres". Auch andere Kollegen zollen seinem Können Respekt und lassen sich von ihm Songs schreiben, darunter Katja Ebstein und und Erika Pluhar. Der Song "Ich Hab' Dich Bloß Geliebt" erfährt eine Umsetzung von Herbert Grönemeyer.
1982 enthält das Album "Kekse" Sulkes größten eigenen Single-Hit: die verschrobene "Uschi" belegt Spitzenplätze in den deutschsprachigen Charts. In den Folgejahren veröffentlicht der Songwriter weitere Alben und betätigt sich auch als Zeichner und Buchautor. Die Charts-Musik ist schon längst nicht mehr der Lebensmittelpunkt des vielseitigen Schweizers. Er betätigt sich als Maler und Bildhauer, schreibt 2005 das Kindermusical "Heidi" (in Zusammenarbeit mit Christian Berg). In unregelmäßigen Abständen bringt der Sänger weiterhin Alben auf den Markt, so auch seine neueste CD „Enten hätt ich züchten sollen“, deren Lieder wir in diesem Konzert hören dürfen.