6. Dezember 2008



Klassik - Konzert

„TRIO
BAROCCO VIVENTE“

mit Sigi Schwab

Das TRIO BAROCCO VIVENTE wurde zu Beginn des noch sehr jungen Jahrhunderts gegründet.

Drei international arrivierte Solisten erfüllten sich damit einen Herzenswunsch, denn schon seit dem Studium fühlten sie sich zu der Musik des Barock hingezogen.

Die Zuneigung für diese Großmeister kommt auch aus Verehrung ihrer zeitlosen Meisterwerke. Der unerschöpfliche Themenreichtum, die phantasievolle Klangvielfalt und - nicht zuletzt - die beglückenden virtuosen Möglichkeiten haben auch in unserer Zeit eine große „Fan-Gemeinde“ gefunden. Die Musik des Barock setzt der oft ratlos machenden Beliebigkeit zeitgenössischen Musikschaffens eine wunderbar klare, kraftvolle, aber auch sensible, geistvolle Klangsprache entgegen.

Mit Flöte, Oboe und Gitarre als Continuoinstrument besitzt das Trio eine der frühen Originalbesetzungen für diese Stilrichtung. Es ist zwar nicht allgemein bekannt, aber doch in der überkommenen Literatur zur Generalbasspraxis immer wieder erwähnt, dass neben Cembalo auch die Theorbe, Chittarone, Colascione und wie bei David Kellners „Treulichen Unterricht im Generalbass“ ( Hamburg 1743 ) erwähnt, auch die „Guitarre“ für die Ausführung des Continuos eingesetzt wurde. Es ist geradezu eine Laune der Musikgeschichte, dass diese interpretatorische Vielfalt in den folgenden Musikepochen auf Cembalo und Cello als Continuo-Instrumente reduziert wurde.



Natürlich ist das TRIO BAROCCO VIVENTE gegenüber anderen lebendigen Musikphänomenen aufgeschlossen. Durch diese offene geistige Ausrichtung sind die Solisten des Trios mühelos in der Lage, Spannungsbögen über mehrere Jahrhunderte zu schlagen. So ist es vorstellbar, an einem Abend neben der musikalischen Welt von J.S. Bach, Haydn oder Mozart, die Welt der Synkopen eines George Gershwin oder Astor Piazzolla bzw. anderer zeitgenössischer Komponisten zu erleben.


Willy Freivogel, Flöte
Andreas Vogel, Oboe / Englisch Horn
Siegfried Schwab, Gitarre

Willy Freivogel (Flöte) stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien. Er studierte an der Musikhochschule Stuttgart bei Willy Glas, danach bei Prof. H. P. Schmitz in Detmold. Weitere Lehrer waren R. Le Roy, A. Nicolet, M. Moyes und A.Jaunet. Er war als stellvertretender Soloflötist am Theater in Detmold, später in gleicher Funktion in Saarbrücken und von 1960 bis 1999 als Solo Piccolobläser im Radiosinfonieorchester in Stuttgart tätig.

1960 begann auch seine internationale kammermusikalische Aktivität durch die Gründung des inzwischen weltweit arrivierten STUTTGARTER BLÄSERQUINTETTS: Seit 1979 ist er international ebenso anerkannt mit dem DIABELLI TRIO.

Zeitweilig hatte er solistische Verpflichtungen beim Stuttgarter, beim Südwestdeutschen und beim Württembergischen Kammerorchester. Tourneen durch die USA, Kanada, Frankreich, Spanien, England, Österreich, Schweiz, Finnland, Nordafrika und Saudi-Arabien belegen sein internationales Renommee.

Die musikalische Vielfältigkeit dokumentieren 290 Uraufführungen, über 60 CDs, 30 solistische Fernsehauftritte, unzählige Rundfunkproduktionen weltweit und seine Dirigententätigkeit seit 1979 mit der Philharmonischen Bläservereinigung Stuttgart. 1990 erhielt er den Johann-Wenzel-Stamitz-Preis.

Andreas Vogel (Oboe) wurde in Stuttgart geboren. Mit 10 Jahren erhielt er seinen ersten Oboenunterricht. Schon bald gewann er bei „Jugend musiziert“ mehrere Landespreise. Beim renommierten „S-3 Musikpreis“ des Süddeutschen Rundfunks war er dann 1978/79 Preisträger. Er studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart bei Prof. Willy Schnell und legte 1990 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Seit 1990 ist er Mitglied im Orchester der Internationalen Ludwigsburger Festspiele.

Konzertreisen mit diesem Orchester führten ihn in die großen Konzertsäle Europas, Japans und Südamerikas. Hinzugekommen sind Gastspiele beim RSO Stuttgart und den Stuttgarter Philharmonikern. Andreas Vogel arbeitete während seiner weiteren Laufbahn zum einen als Solist mit zahlreichen Kammerorchestern zusammen. Zum anderen spielt er mit dem Camas Bläserquintett, dem Loboš – Trio und dem Stuttgarter Oboenquartett, das sich vorrangig den Werken J. S. Bachs widmet. Mit zwei international arrivierten Solisten gründete er das Trio Barocco Vivente.
Siegfried (Sigi) Schwab (Gitarre) wurde in Ludwigshafen geboren und studierte ab 1956 an der Musikhochschule in Mannheim bei Otto Klee (Gitarre) und Freiwald Schlövogt (Kontrabass). Den ersten Rundfunkaufnahmen als Gitarrist beim SDR Stuttgart folgte 1965 ein Engagement beim RIAS Berlin. An der FU Berlin studierte er Jura und begann dort gleichzeitig eine rege Studiotätigkeit, die sich bald auf Studios in ganz Europa ausweitete. Zahlreiche Tonträgereinspielungen entstanden. Parallel dazu komponierte er Fernseh-, Film- und Bühnenmusiken, Balletten und Performances.
Es erschien eine vierbändige Folk-Gitarrenschule als Auseinandersetzungen mit alten und neuen Gitarrentechniken. Internationale Anerkennung erfuhr er im klassischen Bereich mit dem DIABELLI TRIO, im Jazz-Bereich vor allem mit Chris Hinze (Kammer-Jazz-Duo) und mit der seit Jahren beliebten Gruppe SIGI SCHWAB & PERCUSSION PROJECT. Zahlreiche Tonträger sowie Fernsehauftritte, aber auch seine Lehrtätigkeit bei Seminaren für modernes Gitarrenspiel und die Bearbeitungen für das DIABELLI TRIO, sowie das TRIO BAROCCO VIVENTE dokumentieren seine musikalische Vielfalt. Er wurde mit dem, bisher nur an amerikanische Spitzengitarristen verliehenen, Ovation Award und 2003 vom Land Rheinland-Pfalz mit der Peter Cornelius-Plakette ausgezeichnet.


Willy Freivogel
Flöte


Siegfried Schwab,
Gitarre




Andreas Vogel,
Oboe / Englisch Horn