12. und 13. Januar 2008

20. 00 Uhr

Alfred Mittermeier

Kabarett - Zuckerschlecken

Es gab mal eine Zeit, in der die Winter meist kalt, Männer selten warm und Kinder noch schlank waren. Es gab keine Doppelnamen, kaum Analphabe-ten, wenig Emanzen, eine Hand voll Arbeitsloser, viele positive Menschen und eine Mauer. Es war zwar nicht immer morgens um Sieben, aber die Welt war in Ordnung!

Der Amerikaner war gut, der Russe böse, der Chinese daheim und der Taliban nicht existent. Die Luft war sauber, die Grünen Grün, die Sozis links, die Kabarettisten Sozis und die Wirtschaft ein Wunder.

Deutsch war noch nicht english, food noch nicht fast,
wer sich an Kindern vergriff, der ging in den Knast.
Es gab keinen Hip-Hop, man liebte Hop-Sing,
der Kunde war König, Elvis der King.
Doch aus D-Mark wurd’ Euro, aus persönlich global,
ein Bayer ist Papst, analog digital.
Das Klima im Wandel, ein Kontinent ohne Brot,
der Kunde ist Bettler, Elvis ist tot.

(frei nach Geschwister Grimm)

Und was lernen wir aus diesen geistreichen Zeilen? Gar nichts! Außer dass Pressetexte für Kabarettprogramme schon mal bedeutend besser waren.

Nach der mehrfach ausgezeichneten Ochsentour begibt sich Alfred Mittermeier mit seinem zweiten Soloprogramm Zuckerschlecken nun ins politisch-satirische Fach. Das gibt Nahrung fürs Hirn und Futter fürs Zwerchfell gleichermaßen.

Mit einer Geschwindigkeit, bei der ihm eigentlich das Mundwerk rauchen müsste, pfeffert er dabei eine Pointe nach der anderen ins Publikum.

Mittermeier balanciert zwischen Politik, Boulevard und Alltag auf einer bittersüßen Zündschnur bestehend aus Sprachwitz, Gags und Bonmots.
Weich geklopft mit der Keule und fein seziert mit dem Messer kriegt Politik und Gesellschaft das, was sie sich über die Jahre hart erarbeitet haben. Eine verschärfte Rasur gegen den Strich, ohne Schaum, querbeet durch die Parteienlandschaft.

Wohl dem, der kein Mandat hat … ein Zuckerschlecken!

NEWS!! NEWS!! NEWS!! NEWS!! NEWS!! NEWS!!
Der Gewinner des Reinheimer Satirelöwen 2007 in der Sparte „Bestes Solokabarett“ ist Alfred Mittermeier.

In der Begründung der Jury heißt es: „Alfred Mittermeier beeindruckte die Jury im Spannungsfeld zwischen vordergründiger Harmlosigkeit und hintergründigem Witz. Sein Humor entsteht oftmals erst durch die ungesagten Assoziationen in den Köpfen des Publikums. Seine authentische Bühnenfigur setzt ihre darstellerischen Mittel, handwerklich souverän vor allem im Umgang mit der Zeit, überaus effizient und wirksam ein.“

Der Satirelöwe, einer der renommiertesten Wettbewerbe auf Bundesebene, versteht sich ausdrücklich als Satirepreis und nicht als Kleinkunstpreis. Weit über 100 Kabarettist(inn)en bewerben sich jährlich um die Teilnahme und dokumentieren das Prestige dieser Auszeichnung. Der Satirelöwe wurde heuer bereits zum 14. Mal vergeben.
„ ... Mittermeier versteht es hervorragend, mit seinen scharfzüngig und wortgewaltigen Formulierungen – mal zynisch, mal sarkastisch, immer aber intelligent – gleichermaßen Hirn und Zwerchfell zu malträtieren und dabei jene Reaktionen zu provozieren, die ihn zu immer neuen Angriffen animieren: Herzhaftes Lachen, trockenes Schlucken und bisweilen a uch betretenes, nachdenkliches Schweigen ... “ PFORZHEIMER ZEITUNG
„ ... quicklebendig und höchst vielfältig. Das gilt auch für Mimik und Gestik und die mitunter herrlich verqueren Gedankengänge ...“

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„ ... Peng, peng, peng: Dem Mann auf der Bühne müßte eigentlich das Mundwerk rauchen. Schnell, zielgenau, und subtil aber auch grob gestreut verpulvert Alfred Mittermeier seine Verbal-Munition. Geballte Salven bissigen Wortwitzes knallen dem Publikum um die Ohren ... er agiert theatralisch-vital, stigmatisiert, rückt zurecht, bricht Lanzen und bietet absurde Lösungen. Letztere nicht zu befolgen ist übrigens kein Versäumnis, wohl aber, sein kabarettistisches Können nicht erlebt zu haben ...“

ALT-/NEUÖTTINGER ANZEIGER

  

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